Das Thema Gendern und eine gendergerechte Sprache hat in den letzten Jahren immer wieder für hitzige Diskussionen gesorgt. Was von manchen als richtig und wichtig angesehen wird, finden andere lästig und kompliziert. Dass sich durch die Verwendung des generischen Maskulinums jedoch nicht alle „mit angesprochen“ oder „mit gemeint“ fühlen, haben inzwischen einige Studien bewiesen. Dies haben wir zum Anlass genommen, das Thema genauer unter die Lupe zu nehmen und zu untersuchen, wie wir in der MAC in Zukunft eine möglichst gendergerechte Sprache anwenden möchten.

 

Mein Name ist Kaja und ich bin seit Juni diesen Jahres Werkstudentin in der Marketing-Abteilung der MAC. Schon bevor ich angefangen habe bei der MAC zu arbeiten wurde mir erzählt, dass sich meine zukünftigen Kolleginnen schon länger mit der Gender-Problematik auseinandersetzen wollten, bisher jedoch nicht dazu gekommen waren. Da kam ich für sie also gerade recht, um dieses ToDo zu übernehmen. Ich gebe zu, am Anfang war ich nicht 100%-ig von dem Thema überzeugt, weil ich mir selbst nicht sicher war, wie ich zu dieser ganzen Gender-Diskussion überhaupt stehe. Wird hier aus einer Mücke ein Elefant gemacht und es gibt wichtigere Probleme zurzeit, als sich darüber Gedanken zu machen, ob mit einem Doppelpunkt oder einem Sternchen Frauen und alle anderen Geschlechtsformen besser repräsentiert werden? Oder ist genau diese Diskussion nötig, um nachhaltig für mehr Gerechtigkeit in unserer Welt zu sorgen?

 

Zur Entstehung des Leitfadens.

Ich beschloss, der ganzen Thematik dennoch erstmal neutral gegenüberzutreten und war zuerst überfordert von der Flut an Informationen, die es zu diesem Thema gibt. Um einen besseren Eindruck davon zu bekommen, in welche Richtung ein solcher Leitfaden gehen kann, habe ich mir im Folgenden die Leitfäden anderer Unternehmen, Universitäten und sonstigen Institutionen angeschaut. Sämtliche Informationen und Inhalte, die wir in unserem eigenen Leitfaden gebrauchen könnten, habe ich dann gesammelt und sehr schnell ist dabei ein umfangreiches Sammelsurium mit wissenswerten Infos zur Gender-Thematik entstanden.

 

So möchten wir in der MAC in Zukunft gendern.

In einem Meeting mit der Geschäftsleitung wurde der vorläufige Leitfaden dann präsentiert und wir haben uns auf eine Variante der verschiedenen Arten des Genderns geeinigt, damit wir in Zukunft Einheitlichkeit in unseren Texten und unserer Ansprache verfolgen können. Wir raten unseren Kolleg:innen in Zukunft zu geschlechtsneutralen Formulierungen, da solche den Lesefluss nicht behindern und sich sehr gut in den Gesamttext einfügen. Sollten geschlechtsneutrale Formulierungen im Kontext nicht passen, ist der Doppelpunkt unserer Auffassung nach die bestmögliche Variante, geschlechtliche Vielfalt abzubilden und dabei möglichst keine anderen Menschen, wie beispielsweise Seh- oder Hörbehinderte, auszuschließen. Auch der Doppelpunkt und die geschlechtsneutralen Varianten haben ihre Vor- und Nachteile und die ideale und „richtige“ Schreibweise gibt es (noch) nicht. Wir finden diese Möglichkeiten jedoch im Schriftbild möglichst unauffällig und sind der Meinung, dass sie sich mit ein wenig Übung gut in den Lese- und Schreibfluss einfügen.

 

Die Rückmeldungen von Kolleg:innen.

Die ersten Rückmeldungen unserer Kolleg:innen zu dem Leitfaden und der Gender-Problematik waren bisher sehr positiv. Die meisten Mitarbeitenden freuen sich, dass ihnen damit Hilfestellung geboten wird und viele wenden die neuen Ausdrucksweisen auch schon an. Jede Art des gendersensiblen Umgangs mit unserer Sprache führt zu einem Umdenken und ist ein Schritt auf dem Weg zu mehr Gleichberechtigung, vorerst in der Sprache und dann hoffentlich auch in der gesamten Gesellschaft.

 

Meine Kolleg:innen und ich sind gespannt, wie sich das Thema in Zukunft weiterentwickelt und ob wir in ein paar Jahren vielleicht sogar eine einheitlich vorgeschriebene Art des Gendern als Gesellschaft gefunden haben und verfolgen. Wir sind offen für Anmerkungen und konstruktive Kritik und freuen uns jederzeit über einen offenen Austausch.