Uns als Unternehmen liegt das Thema Nachhaltigkeit sehr am Herzen und wir sind stets darum bemüht, uns in nachhaltigen Belangen weiterzuentwickeln und zu verbessern. Ein Thema, das wir seit zwei Jahren aktiv angehen, ist die Umstellung unserer Firmenflotte auf reine Elektrofahrzeuge. So konnten wir im vergangenen Jahr die Anzahl der E-Fahrzeuge in unserer Firmenflotte von sechs auf neun erhöhen und werden auch in diesem Jahr weitere Umstellungen anstreben. Bei der Verfolgung unseres Ziels, auf Elektromobilität umzusteigen, sind wir auf die THG-Quote aufmerksam geworden. Diese haben wir dazu genutzt, Prämien für unsere E-Fahrzeuge zu erhalten und für nachhaltige Projekte zu spenden.  

 

Was ist die THG-Quote?

Die Treibhausgasminderungsquote (kurz: THG-Quote) dient als politisches Klimaschutzinstrument, um die nationalen Emissionen aus dem Verkehr zu reduzieren und erneuerbare Energien in der Mobilität zu fördern. Sie verpflichtet Kraftstoffhersteller, ihre verursachten Treibhausgas (THG)-Emissionen um einen gewissen Prozentsatz zu senken und einen bestimmten Anteil an emissionsärmeren Kraftstoffen wie Biodiesel oder Strom zu verkaufen. Erfüllen quotenverpflichtete Unternehmen die Vorgaben nicht, müssen sie Strafzahlungen für die emittierten Treibhausgase pro Tonne leisten.

 

Da diese Unternehmen oft (noch) nicht in der Lage sind, ihre Emissionen allein zu reduzieren und somit die vorgegebene Quote aus eigener Kraft zu erreichen, wurde ihnen der sogenannte THG-Quotenhandel ermöglicht, über den sie CO₂-Zertifikate Dritter kaufen können. Durch diese Marktmechanismen wird die Umstellung auf erneuerbare Energien im Verkehr quersubventioniert mit dem Ziel, dass sich langfristig emissionsärmere Antriebstechnologien durchsetzen. Seit Anfang 2022 können auch private und gewerbliche Halter:innen von E-Fahrzeugen am THG-Quotenhandel teilnehmen, indem sie sich die CO₂-Einsparungen ihres Elektrofahrzeugs vom Umweltbundesamt bescheinigen lassen und an quotenpflichtige Unternehmen übertragen. Im Gegenzug bekommen die Halter:innen von E-Fahrzeugen eine Vergütung pro Jahr und Fahrzeug.

 

Das liest sich erst einmal gut. Aber ist es wirklich nachhaltig und wirkt sich positiv auf das Klima aus, wenn Mineralölunternehmen ohne Weiteres Zertifikate kaufen und so die Strafzahlungen umgehen, anstatt ihre Emissionen zu reduzieren?

 

Kritik an der THG-Quote: Greenwashing oder wirklich nachhaltig? 

Um eines vorwegzunehmen: Die THG-Quote ist kein Greenwashing für Mineralölunternehmen. Richtig eingesetzt kann sie einiges bewirken und ist ein wichtiger Schritt in Richtung Klimaschutz. Natürlich weist die THG-Quote Schwächen auf und ist nicht das einzig wahre Instrument für mehr Klimaschutz, aber sie birgt ein gewisses Potenzial, da sie eine finanzielle Belastung für quotenpflichtige Unternehmen darstellt. Diese werden dazu gezwungen, für die Klimaschädlichkeit der fossilen Kraftstoffe einen zusätzlichen Preis zu zahlen und somit zum Umdenken angeregt.

 

Die Bezeichnung als THG-Quote kann jedoch irreführend sein. Statt um die Einsparung von Treibhausgasen durch Elektromobilität geht es vielmehr um eine Umverteilung von Geldern von einer Antriebsart zur anderen. Ist das Geld einmal umverteilt, bleibt es jeder Privatperson und jedem Unternehmen selbst überlassen, wie das Geld letztlich verwendet wird. Am nachhaltigsten kann die Quote wirken, wenn die Erlöse aus dem Handel ganz oder zumindest teilweise in nachhaltige Projekte fließen. Der Verkauf von Zertifikaten kann also verhindern, dass die Strafzahlungen der Mineralölkonzerne an den Staat fließen und somit nicht (unbedingt) für nachhaltige Zwecke eingesetzt werden. Die THG-Quote ist somit ein guter Ansatz, der seine Wirkung entfalten kann, wenn das Geld aus der Quote auch tatsächlich in die Energiewende und die neue Mobilität fließt.

 

Ein weiterer positiver Effekt der THG-Quote besteht darin, dass sie einen zusätzlichen Anreiz für Unternehmen und Privatpersonen schafft, sich von vornherein für ein Elektrofahrzeug und gegen einen Verbrennungsmotor zu entscheiden. Damit wird bereits das Ziel erreicht, den Umstieg auf Elektromobilität zu fördern. Gleichzeitig schrumpft der Markt für Verbrennungsmotoren und damit die Nachfrage nach Diesel und Benzin.

 

Trotz mancher Kritikpunkte an der THG-Quote sehen wir darin eine gute Möglichkeit. Auf der einen Seite können wir den erhaltenen Zuschuss aus dem Quotenhandel nutzen, um Nachhaltigkeitsprojekte zu unterstützen. Auf der anderen Seite leisten wir dank der vermehrten Umstellung unserer Firmenflotte auf E-Fahrzeuge einen Beitrag zur Verkehrswende und so zu mehr Nachhaltigkeit im Straßenverkehr.

 

Wie und für welche Projekte haben wir das erhaltene Geld gespendet? 

Es gibt zahlreiche Anbieter, die den Handel mit THG-Zertifikaten für Privatpersonen und Gewerbetreibende anbieten. Im Sinne unseres Umwelt- und Nachhaltigkeitsgedanken haben wir uns für das Unternehmen Fairnergy entschieden, bei welchem die Erlöse aus dem THG-Quotenhandel komplett oder zum Teil direkt für globale Impact-Projekte gespendet werden können und welches jeden gespendeten Betrag nochmals um 50% erhöht. Auf der Plattform stehen dabei einige unterschiedliche Projektpartner zur Verfügung, die sich für erneuerbare Energien, CO₂-Reduktion und die Mobilitätswende einsetzen. Durch die Möglichkeit, den Erlös ganz oder teilweise für eines der von Fairnergy ausgewählten Projekte der Energie- und Mobilitätswende zu spenden, kann den Schwächen der THG-Quote entgegengewirkt werden, was für uns ein ausschlaggebendes Entscheidungskriterium war.

 

Wir haben die über Fairnergy gespendete Hälfte der Prämien den Projekten der ANDHERI HILFE, der Africa GreenTec und der Organisation ForTomorrow zukommen lassen. Während sich ANDHERI HILFE für die nachhaltige Förderung benachteiligter und armer Menschen in Indien und Bangladesch einsetzt, verhilft Africa GreenTec Menschen im Globalen Süden durch nachhaltige Energielösungen zu mehr Selbstbestimmung und Wachstum. ForTomorrow wiederum engagiert sich für die Wiederaufforstung von Mischwäldern in Deutschland.

 

Die andere Hälfte der Prämien haben wir uns auszahlen lassen, um neben den globalen auch lokale Projekte zu unterstützen. Hier haben wir uns für die Initiative Waldwuchs Flensburg, die sich für Aufforstung in Flensburg und Umgebung einsetzt, und für die Initiative Blühwiese Hamburg entschieden, die sich durch das Anpflanzen von Blumenwiesen zum Schutz von Bienen, Schmetterlingen und anderen Insekten für den Artenschutz und ein intaktes Ökosystem engagiert. Außerdem haben wir die Organisation BUND SH finanziell unterstützt, die sich diversen Natur- und Artenschutz-Projekten widmet.

 

Wir freuen uns, dass wir im Rahmen unserer Anmeldung von vier Firmenfahrzeugen im letzten Jahr durch eine nachhaltige Nutzung der THG-Quote über 1.600 Euro spenden konnten. Dieses Jahr geht die Umstellung auf E-Fahrzeuge weiter. Wir haben schon neun Fahrzeuge angemeldet und werden diesen Erlös auch wieder nachhaltigen Projekten zukommen lassen.